Die Diagnose Krebs ist erst einmal ein Schock, der verarbeitet werden muss. Wie gehe ich mit dieser Diagnose um? Was passiert jetzt? Wo finde ich Hilfe? Eine Krebsdiagnose bringt tiefgreifende Veränderungen mit sich und ist für fast alle Menschen eine enorm schwierige und belastende Situation. Man muss mit den Symptomen der Krankheit und den Nebenwirkungen der Therapie zurechtkommen. Der Alltag muss oft komplett neu strukturiert werden, da regelmäßige Arztbesuche und auch organisatorische Angelegenheiten viel Zeit einfordern. All das kostet Kraft und erfordert viel Durchhaltevermögen.
Um damit umzugehen, findet jede:r einen eigenen ganz individuellen Weg. Sie sollten sich aber nie scheuen, sich Hilfe zu holen. Das bedeutet ganz praktische, aber auch seelische Unterstützung. Meistens hilft es, mit anderen zu sprechen. Das können Freund:innen und Familie sein, aber auch eine Selbsthilfegruppe, in der man sich mit anderen Betroffenen austauscht. Oft macht es auch Sinn, sich professionelle psychoonkologische Hilfe zu holen. Ein Patentrezept gibt es nicht. Wir möchten Ihnen aber gerne ein paar Anregungen geben, um mit der Krankheit umzugehen und den Alltag mit Krebs zu meistern.
Mit wem spreche ich über meine Diagnose?
Wie sage ich es meiner Partnerin oder meinem Partner? Wie meinen Kindern? Und wie werden meine Angehörigen reagieren? Diese Gedanken sind für niemanden leicht. Nehmen Sie sich die Zeit, die Sie brauchen, bevor Sie Ihr Umfeld über Ihre Erkrankung informieren. Manchen hilft die direkte Zuwendung der Angehörigen, doch andere bevorzugen es, sich vorerst allein mit der Diagnose und der Erkrankung auseinanderzusetzen. Tun Sie einfach, was Ihnen
Psychoonkologische Betreuung1
Sie sollten auch darüber nachdenken, sich professionelle Unterstützung zu suchen. Ängste, Sorgen oder gar eine Depression verringern nicht nur die Lebensqualität, sie können auch erheblichen Einfluss auf das Behandlungsergebnis haben. Es ist daher wichtig, auch diese Themen ernst zu nehmen und sich so früh wie möglich Hilfe zu holen. Einige Psychotherapeut:innen haben sich auf die Bedürfnisse von Krebspatient:innen spezialisiert; man spricht in diesem Fall von Psychoonkologie. Wenn Sie das Bedürfnis nach einem Gespräch außerhalb Ihrer Familie und Ihres Freundeskreises verspüren, scheuen Sie sich nicht davor, diese psychotherapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Jemand aus Ihrem Be-
jetzt am meisten hilft. Machen Sie sich bewusst, dass Krebs keinesfalls ein Tabuthema ist. Der Austausch mit Familie und Freundeskreis kann Ihnen bei der seelischen Bewältigung der neuen Situation helfen. Sprechen Sie über Ihre Erkrankung und Ihre Gefühle, denn der offene Umgang kann auch Ihren Angehörigen helfen, mögliche Barrieren abzubauen und Ihnen zur Seite zu stehen.
Psychoonkologische Betreuung1
Sie sollten auch darüber nachdenken, sich professionelle Unterstützung zu suchen. Ängste, Sorgen oder gar eine Depression verringern nicht nur die Lebensqualität, sie können auch erheblichen Einfluss auf das Behandlungsergebnis haben. Es ist daher wichtig, auch diese Themen ernst zu nehmen und sich so früh wie möglich Hilfe zu holen. Einige Psychotherapeut:innen haben sich auf die Bedürfnisse von Krebspatient:innen spezialisiert; man spricht in diesem Fall von Psychoonkologie. Wenn Sie das Bedürfnis nach einem Gespräch außerhalb Ihrer Familie und Ihres Freundeskreises verspüren, scheuen Sie sich nicht davor, diese psychotherapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Jemand aus Ihrem Be-
handlungsteam kann Ihnen den Kontakt vermitteln. Ein Gespräch mit einer außenstehenden Person kann es Ihnen ermöglichen, offen über Ihre Ängste zu sprechen, ohne Rücksicht auf eine mögliche Belastung Ihres Gegenübers zu nehmen. Ebenso kann Ihnen eine Psychotherapie Hilfestellung im Umgang mit Ihren Angehörigen bieten. Umgekehrt können auch Ihre Angehörigen diese psychotherapeutische Unterstützung in Anspruch nehmen, damit auch sie Ihre Erkrankung besser verarbeiten können.
Ausführliche Informationen finden Sie in der Patientenleitlinie „Psychoonkologie“.1
Im folgenden Video erfahren Sie alles Wissenswerte rund um das Thema psychoonkologische Unterstützung, Hilfe und Beratung:
Tipps zur Stressbewältigung
Eine Krebserkrankung ist ohne Zweifel eine enorme Stresssituation. Jeder Mensch geht anders mit Stress um und jeder Mensch findet andere Wege, Stress zu bewältigen. Andere Menschen können helfen, Ablenkung zu schaffen. Versuchen Sie, sich nicht vom sozialen Leben zu isolieren, sondern lassen Sie Kontakt zu Freund:innen und Familie zu, wenn Ihnen das gut tut. Schaffen Sie sich aber auch Ruheinseln und nehmen Sie sich Auszeiten. Vielleicht helfen Ihnen auch bestimmte Entspannungstechniken, wie etwa die progressive Muskelentspannung oder Meditation. Auch Sport und Bewegung an der frischen Luft können ablenken und zum Stressabbau beitragen. Auch die meisten anderen Dinge, die Ihnen vor der Erkrankung guttaten, können Ihnen jetzt helfen. Zwar gab es immer wieder Berichte darüber, dass bestimmte Wellnessangebote, wie Massagen, Sauna oder Thermalbäder ein Risiko für
Krebspatient:innen darstellen können, dafür gibt es aber nach Ansicht des deutschen Krebsforschungszentrums keine Belege.2 Einschränkungen bestehen eventuell direkt nach einer Krebsbehandlung, da dadurch der Kreislauf geschwächt ist und zu starke Wärme unter Umständen sehr belastend sein kann. Besprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt, was in Ihrer persönlichen Situation empfehlenswert ist.
Nutzen Sie, wenn möglich, auch die Chance einer onkologischen Rehabilitation nach Ihrer Krebstherapie. Diese kann als ambulante Reha oder in einer spezialisierten Klinik stattfinden. In der Reha wird man Sie umfänglich beraten und Sie haben die Möglichkeit, verschiedene Stressbewältigungs- und Entspannungstechniken unter professioneller Anleitung zu erlernen. Sprechen Sie Ihr Behandlungsteam an, wenn Sie Interesse an einer Rehabilitation haben.
Austausch in einer Selbsthilfegruppe
Ihre Familie und Ihr Freundeskreis können für Sie wichtige Ansprechpersonen sein und Ihnen Unterstützung bieten. Doch darüber hinaus ist es für viele Krebserkrankte hilfreich, sich auch mit anderen Betroffenen in einer Selbsthilfegruppe auszutauschen. In einer Gruppe von Menschen, die ein ähnliches Schicksal teilen, ist es für manche Betroffene leichter, sich zu öffnen. Dabei spielt es oft auch eine Rolle, dass in der Selbsthilfegruppe keine persönlichen Beziehungen zu den anderen Mitgliedern existieren und somit ein
unbelastetes Gespräch möglich ist. Patientenorganisationen verfügen meist über ein gutes Netzwerk. Wenn Sie das möchten, können Sie sich zum Beispiel an die Deutsche Leberhilfe e. V. wenden. Dort finden Sie auch Selbsthilfegruppen und andere Angebote in Ihrer Nähe. Transplantationspatient:innen und deren Angehörige erfahren auch Unterstützung bei den Lebertransplantierten Deutschland e.V.
Sozialrechtliche Unterstützung
Wenn der erste Schock überwunden ist, tauchen schnell viele weitere, zum Teil ganz existenzielle Fragen auf. Wie sichere ich in Zukunft meinen Lebensunterhalt? Welche Unterstützungsangebote stehen mir zur Verfügung? Und sind auch meine Angehörigen abgesichert? Ganz wichtig: Auch mit diesen Fragen sind Sie nicht allein. Es gibt viele Unterstützungsmöglichkeiten und Anlaufstellen. Am besten bitten Sie direkt in der Klinik um ein Gespräch mit einer oder einem Sozialdienstmitarbeiter:in. Daneben können Sie sich mit sozialrechtlichen Fragen an Sozialdienste, Krebsberatungsstellen und das INFONETZ KREBS der deutschen Krebsstiftung wenden.
Natürlich stehen Ihnen auch verschiedene Sozialleistungen zur Verfügung. Diese können dazu beitragen, die finanziellen Einbußen durch die Erkrankung etwas abzufedern. Zu nennen sind hier die Stichwörter Krankengeld, Erwerbsminderungsrente, Wiedereingliederung oder Schwerbehindertenausweis, aber auch Leistungen aus der Pflegekasse. Eine detaillierte Auflistung finden Sie in der “Patientenleitlinie Leberkrebs” des Leitlinienprogramms Onkologie.
Ernährung mit Leberkrebs
Worauf muss ich bei der Ernährung bei Leberkrebs achten? Gibt es vielleicht bestimmte Lebensmittel, die mir guttun oder die ich meiden sollte? Das Thema Ernährung beschäftigt die meisten Menschen mit Leberkrebs. Ganz allgemein gilt: Eine gesunde und ausgewogene Ernährung kann Ihren Krankheitsverlauf positiv beeinflussen.1 Noch mehr als sonst sollten Sie also während einer onkologischen Behandlung auf sich und Ihre Ernährung achten. Sowohl die Krebserkrankung als auch die Behandlung selbst kann zu einer Mangel- oder Unterernährung führen. Beispielsweise kann es sein, dass aufgrund der Therapie Ihr Appetit nachlässt oder Verdauungsprobleme auftreten und Sie an Gewicht verlieren oder Sie zu wenig Nährstoffe aufnehmen. Das kann dazu führen, dass Ihr Körper weiter geschwächt wird und sich Ihre Lebensqualität möglicherweise verschlechtert.1
Umso wichtiger ist es, so gesund und ausgewogen wie möglich zu essen. Eine spezielle “Krebs-Diät”, deren Nutzen wissenschaftlich belegt ist, gibt es
allerdings nicht.1 Auch bestimmte Lebensmittel oder die Einnahme von Vitaminen und Spurenelementen hat keinen in klinischen Studien
nachgewiesenen Zusatznutzen.1 Beim Thema Ernährung können Sie ebenfalls Unterstützung erhalten: Eine Ernährungsberatung kann Ihnen dabei helfen, eine Mangelernährung zu vermeiden. Viele weitere Informationen finden Sie auch auf den Seiten der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V..
Grundsätzlich gelten die gleichen Empfehlungen wie für eine allgemeine gesunde Ernährung: Viel frisches Obst und Gemüse, ballaststoffreiche Lebensmittel wie Vollkornprodukte, wenig gesättigte Fette, dafür mehr pflanzliche Fette und Öle. Auf Alkohol sollten Sie komplett verzichten. Ihr Behandlungsteam wird während Ihrer Therapie Ihren Ernährungszustand regelmäßig untersuchen und Sie gegebenenfalls unterstützen. Weiter unten finden Sie zusätzlich 10 Tipps für eine gesunde Ernährung.
Sollte es Anzeichen dafür geben, dass Sie über die normale Ernährung nicht mehr ausreichend Kalorien und Nährstoffe zu sich nehmen können, kann man auf verschiedenen Wegen zusätzlich nachhelfen, um eine Mangelernährung zu verhindern: Beispielsweise erhalten Sie besonders kalorienhaltige Trinklösungen oder Ihr Behandlungsteam kann Ihnen Nährlösungen über eine Infusion verabreichen.
Aszites
Gewichtsverlust und Mangelernährung müssen aber nicht zwangsläufig zusammen auftreten. Wenn Sie unter Aszites, also an einer Wasseransammlung in der Bauchhöhle (“Bauchwassersucht”), leiden, kann es sein, dass Ihr Gewicht steigt, Sie aber gleichzeitig mangelernährt sind. Ihre Ärztin oder Ihr Arzt kann eine Mangelernährung aber zuverlässig feststellen, beispielsweise über eine Auswertung Ihrer Blutwerte.3
Wurde bei Ihnen eine Leberzirrhose mit Aszites diagnostiziert, kann eine eiweißreiche Ernährung mit ausreichendem Energiegehalt sinnvoll für Sie sein. Empfohlen wird eine tägliche Eiweißzufuhr von 1,2g-1,5g/kg Körpergewicht. Dies ist wichtig, da ein Eiweißmangel die Entstehung von Bauchwasser begünstigen kann. Nur, falls Sie gleichzeitig an einer sogenannten hepatischen Enzephalopathie leiden, kann es sein, dass Sie die Eiweißzufuhr, nach Absprache mit Ihrem Behandlungsteam, kurzzeitig verringern müssen. Außerdem sollten Patient:innen mit einer Aszites salzarm essen, da zu viel Salz die Wasseransammlungen im Körper verstärken kann.
Besondere Ernährung bei Leberzirrhose1
Haben Sie neben dem Leberkrebs auch eine Leberzirrhose, dann gibt es ein paar Besonderheiten, die Sie bei der Ernährung beachten sollten. Lassen Sie sich dazu auch von Ihren Behandler:innen beraten. Die deutsche Leberhilfe
bietet eine kostenlose Broschüre zum Thema “Ernährung bei Lebererkrankungen” an, die viele weitere nützliche Informationen bietet.
Alkohol
Der Verlauf einer chronischen Lebererkrankung wie Leberzirrhose verschlechtert sich durch den Konsum von Alkohol erheblich. Je nach dem Zustand der Leber können bereits kleine Mengen Alkohol zu einem Leberversagen führen. Aus diesem Grund sollten alle Patient:innen strikt auf Alkohol verzichten.
Kaffee
Für Menschen mit chronischen Lebererkrankungen kann Kaffee das Risiko senken, dass sich die Krankheit verschlechtert und sogar das Risiko für Leberkrebs senken.3 Daher wird sogar in den medizinischen Leitlinien empfohlen, regelmäßig Kaffee zu trinken. Empfohlen werden mindestens drei Tassen möglichst koffeinhaltiger Kaffee.3
Bei all den Ratschlägen, die man in Büchern liest, von Bekannten hört oder im Internet liest, ist es oft schwierig, den richtigen Weg zu finden. Aus diesem Grund haben wir grundlegende Tipps der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. für Sie zusammengefasst, an denen Sie sich bezüglich einer
gesunden und ausgewogenen Ernährung orientieren können.
Falls Sie sich unsicher sind oder Rückfragen haben, können Sie Ihre Ernährungsgewohnheiten mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt besprechen.
1. Abwechslungsreich essen
Empfohlen wird eine vielseitige Ernährung, bei der Sie möglichst viele verschiedene Lebensmittel in Ihren Speiseplan einbauen. Kombinieren Sie angemessene Mengen nährstoffreicher und energiearmer Lebensmittel und setzen Sie bevorzugt auf pflanzliche Lebensmittel wie Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte.
2. Obst und Gemüse – “nimm 5”
Versuchen Sie so oft wie möglich, drei Portionen Gemüse und zwei Portionen Obst am Tag zu essen. Diese sollten möglichst frisch oder nur kurz gegart sein, um die Nährstoffe zu erhalten. Eine Portion ist auch in Form von frischem Saft möglich. Essen Sie Obst und Gemüse idealerweise zu jeder Hauptmahlzeit und auch als Zwischenmahlzeit. Auch Hülsenfrüchte und ungesalzene Nüsse werden dazu gezählt. Somit können Sie eine ausreichende Versorgung an Vitaminen, Ballaststoffen, Mineralstoffen und anderen sekundären Pflanzenstoffen wie z.B. Carotinoiden oder Flavonoiden sicherstellen.
3. Vollkornprodukte wählen
Lebensmittel aus Vollkorn enthalten mehr Nährstoffe als Weißmehlprodukte und sättigen außerdem länger. Sie enthalten ebenfalls viele Vitamine, Mineralstoffe und Ballaststoffe. Letztere sind u.a. vorteilhaft für die Verdauung. Bestenfalls sollten Sie 30 Gramm Ballaststoffe täglich zu sich nehmen.
4. Tierische Lebensmittel als Ergänzung:
Tierische Produkte sollten als Ergänzung des Speiseplans gesehen und eher sparsam konsumiert werden. Beispielsweise sollte Fisch 1-2 Mal pro Woche gegessen werden, da Seefisch u.a. Jod, Selen und Omega-3-Fettsäuren enthält. Fleisch, Wurstwaren und Eier sollten in Maßen und insgesamt nicht mehr als 300 bis 600 Gramm pro Woche konsumiert werden. Fleisch ist zwar wegen seines hohen Gehalts an verfügbarem Eisen, dem Eiweißgehalt und den Vitaminen B1, B6 und B12 wichtig, allerdings sollte insbesondere verarbeitetes Fleisch ( gepökeltes, gesalzenes oder geräuchertes Fleisch) nur in Maßen konsumiert oder sogar ganz gemieden werden. Sprechen Sie hierzu mit Ihrem Behandlungsteam. Da Milch und Milchprodukte viel Kalzium enthalten, können sie täglich konsumiert werden.
5. Gesunde Fette verwenden
Fett ist besonders energiereich, enthält also viele Kalorien. Gleichzeitig liefern (gesunde) Fette lebensnotwendige (essentielle) Fettsäuren und fettlösliche Vitamine. Wählen Sie bevorzugt pflanzliche Öle wie Rapsöl und versuchen Sie, versteckte Fette zu vermeiden, die sich z.B. in verarbeiteten Lebensmitteln wie Wurst, Süßwaren, Gebäck, Fast-Food oder Fertigprodukten befinden.
6. Salz und Zucker spärlich konsumieren
Sowohl Zucker als auch Salz sollten möglichst sparsam eingesetzt und konsumiert werden. Vermeiden Sie stark zuckerhaltige Getränke und Lebensmittel und werden Sie kreativ beim Würzen: Kräuter und andere Gewürze können Salz in vielen Fällen fast komplett ersetzen. Empfohlen werden maximal 6 Gramm Salz pro Tag.
7. Ausreichend Wasser trinken
Trinken Sie mindestens 1,5 Liter Flüssigkeit pro Tag – am besten Wasser oder andere energiearme Getränke wie ungesüßter Tee.
8. Schonende Zubereitung
Achten Sie darauf, dass Ihre Lebensmittel bei möglichst niedrigen Temperaturen und mit wenig Wasser und Fett gegart bzw. zubereitet werden. So wird der natürliche Geschmack erhalten, Nährstoffe geschont und die Bildung schädlicher Verbindungen verhindert. Verwenden Sie möglichst frische Zutaten.
9. Zeit nehmen und genießen
Nehmen Sie sich Zeit zum Essen, lassen Sie sich nicht ablenken und genießen Sie es. Sich beim Essen Zeit zu lassen, fördert auch das Sättigungsgefühl.
10. Achten Sie auf Ihr Gewicht und bewegen Sie sich regelmäßig
Zu einer ausgewogenen Ernährung gehört auch eine moderate körperliche Aktivität. Versuchen Sie, sich etwa 30 Minuten pro Tag zu bewegen – das unterstützt auch die Regulation des Körpergewichts.
Sport und Bewegung sind für Krebspatient:innen mindestens genauso wichtig und sinnvoll wie für gesunde Menschen. Beide haben einen positiven Effekt auf Ihre Gesundheit, stärken Herz-Kreislauf-System, Muskulatur, Knochen und Gelenke. Je besser Ihre Fitness ist, desto besser werden Sie auch mit den Herausforderungen einer Krebserkrankung und -therapie zurechtkommen. Außerdem steigert Sport und Bewegung Ihr Wohlbefinden, baut Stress ab und wirkt dem Müdigkeitssyndrom (Fatigue) entgegen.1 Das heißt, auch mit Leberkrebs sollten Sie so gut wie möglich körperlich aktiv bleiben und Ihre Alltagsaktivitäten beibehalten beziehungsweise schnell wieder aufnehmen.1 Studien belegen, dass sich Sport und moderate Bewegung positiv auf das gesamte Wohlbefinden auswirken.1 Sie sollten sich jedoch auch nicht überfordern: bringen Sie Ihren Körper sanft und behutsam in Bewegung. Ein schöner Nebeneffekt ist, dass sich durch eine bessere körperliche Fitness auch alltägliche Arbeiten im Haushalt oder im Beruf leichter bewältigen lassen. Gleichzeitig steigt das Selbstbewusstsein und auch das Vertrauen in den Körper und die Abwehrkräfte werden gestärkt.1
Mit Sport und Bewegung können Sie…1
… einen aktiven Beitrag zu Ihrer Genesung leisten.
… Ihre allgemeine Fitness verbessern.
… Ihre Lebensqualität steigern.
… Ihr Herz-Kreislauf-System stärken.
… das Zusammenspiel von Körper, Geist und Seele besser wahrnehmen.
… dem Müdigkeitssyndrom Fatigue entgegenwirken.
… Ihre Merk- und Gedächtnisfähigkeit verbessern.
Ganz praktisch bedeutet das, dass Sie sich überlegen sollten, wie Sie mehr Bewegung im Alltag einbauen können: beispielsweise Garten- und Hausarbeit erledigen, Treppensteigen, zu Fuß einkaufen gehen. All das sind kleine Maßnahmen, die Ihnen helfen, zumindest eine gewisse Grundaktivität beizubehalten.
Daneben können Sie auch ganz gezielt Physiotherapie und ein Trainingsprogramm in Ihren Alltag integrieren. Dabei sollten Sie darauf achten, dass das Sportprogramm Sie nicht überfordert und dass es etwas ist, was Ihnen Spaß macht. So wird es Ihnen leichter fallen, am Ball zu bleiben. Besonders geeignet sind Sportarten wie Schwimmen, Radfahren, Joggen oder Nordic Walking. Manche Sportvereine bieten sogar extra Sportgruppen für Krebspatient:innen an. Das hat den positiven Nebeneffekt, dass Sie sich
zusätzlich zur Bewegung mit anderen Betroffenen austauschen können. Außerdem können Sie sich von Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt Rehasport verschreiben lassen, welcher sich nach Ihren körperlichen Bedürfnissen richtet. Rehasport steht jeder Krebspatientin und jedem Krebspatienten zu. Sprechen Sie dazu mit Ihrem Behandlungsteam.
Doch wieso sind Sport und Bewegung so wichtig? Aus biologischer Sicht ist der direkte Einfluss von Sport auf eine Krebserkrankung heutzutage immer noch nicht erklärbar. Doch körperliche Aktivität regt fast alle Organsysteme an und beeinflusst auch das Gehirn, was sich auf die der Krebsentstehung zugrunde liegenden Faktoren auswirkt. Folglich wird die gesamte Durchblutung im Körper gefördert und das Immunsystem gestärkt. Dies wiederum erschwert das Überleben der Krebszellen. Zusätzlich sind Krebszellen für ihr Wachstum auf Glukose angewiesen, die bei sportlicher Betätigung vermehrt verbraucht wird. Generell gilt: Je mehr Sport, desto größer ist die Anti-Krebs-Wirkung. Besonders vorteilhaft ist eine Kombination aus Kraft- und Ausdauertraining mit Elementen zum Training von Flexibilität und Koordination. Allerdings sollten Sie sich auf keinen Fall überlasten und sensibel auf Ihren Körper hören. An ein Krafttraining sollte sich immer eine Phase der Regeneration anschließen. Wenn Sie aktiv Sport treiben, sollten Sie unbedingt Ihre Ernährung entsprechend gestalten, um den Körper nicht unnötig zu überfordern.4
Quellen:
1 Leitlinienprogramm Onkologie. Patientenleitlinie Leberkrebs. 2021. Online unter: https://www.leitlinienprogramm-onkologie.de/fileadmin/user_upload/Downloads/Patientenleitlinien/Patientenleitlinie_Leberkrebs-1930022.pdf. (zuletzt zugegriffen am (zuletzt abgerufen im August 2024)
2 Krebsinformationsdienst. Wellness und Wärme: Ein Risiko für Krebspatienten? Online unter: https://www.krebsinformationsdienst.de/leben/alltag/thermalkuren-massage-sauna.php. (zuletzt abgerufen im August 2024)
3 Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE). Gut essen und trinken – die DGE-Empfehlungen. Online unter: https://www.dge.de/gesunde-ernaehrung/gut-essen-und-trinken/dge-empfehlungen/ (zuletzt abgerufen im August 2024)
4 Onko Internetportal. Bewegung bei Krebs: So wichtig wie ein Medikament. Online unter: https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/basis-informationen-krebs-allgemeine-informationen/sport-bei-krebs-so-wichtig-wie-.html. (zuletzt abgerufen im August 2024)