Leberkrebs:
Verlauf & Stadien

Wovon die  Prognose bei Leberkrebs abhängt

Mit der Diagnose eines bösartigen Tumors wie Leberkrebs (hepatozelluläres Karzinom, HCC) stellen sich sofort weitere Fragen: Wie weit fortgeschritten ist meine Erkrankung? Wie groß sind meine Heilungschancen? Und: Welche Therapie ist am besten für mich geeignet? Um das herauszufinden, folgen nun weitere Untersuchungen. Mit Hilfe der bildgebenden Verfahren konnte bereits festgestellt werden, ob es sich um einen oder mehrere Tumoren handelt, wo sie sich befinden, wie groß die Tumoren sind und ob sich bereits Fernmetastasen an anderen Stellen des Körpers gebildet haben. Außerdem konnte bereits festgestellt werden, ob der Tumor in wichtige Gefäße der Leber eingewachsen ist. Unter Umständen kann es sein, dass die Pfortader blockiert ist und ein sogenannter Pfortaderhochdruck entsteht.

Die Leberfunktion kann durch den Tumor und die meist bestehende Leberzirrhose eingeschränkt sein. Aus diesem Grund muss auch die Leberfunktion bestimmt werden. Dies geschieht mit Hilfe von Bluttests und einer speziellen Untersuchung mittels Ultraschall. Daraus ergeben sich für jeden Patienten oder jede Patientin bestimmte errechnete Punktwerte, sogenannte

Scores, mit deren Hilfe die Leberfunktion beziehungsweise die Leberzirrhose einem Schweregrad zugeordnet werden kann. Man unterteilt diese in die sogenannten Child-Pugh-Stadien: Es gibt drei Stadien, Child-Pugh A, B und C. Child-Pugh A bezeichnet eine leichte und Child-Pugh C eine sehr stark fortgeschrittene Leberzirrhose.

Zudem werden auch andere Vorerkrankungen erfragt und der allgemeine Gesundheitszustand untersucht. Besteht bereits die Diagnose einer anderen Krankheit? Sind Sie noch völlig uneingeschränkt aktiv oder gar bereits pflegebedürftig? Dies wird mit dem sogenannten ECOG-Performance Status bewertet.1 Dabei steht 0 für eine uneingeschränkte Aktivität wie vor der Erkrankung und 4 für eine völlige Pflegebedürftigkeit.

Mit den gesammelten Informationen wird Ihre Krebserkrankung dann einem bestimmten Stadium zugeteilt. Dieses nennt man auch “Staging”. Dafür gibt es unterschiedliche Einteilungen, die wir Ihnen hier kurz erklären.

Die Leberfunktion kann durch den Tumor und die meist bestehende Leberzirrhose eingeschränkt sein. Aus diesem Grund muss auch die Leberfunktion bestimmt werden. Dies geschieht mit Hilfe von Bluttests und einer speziellen Untersuchung mittels Ultraschall. Daraus ergeben sich für jeden Patienten oder jede Patientin bestimmte errechnete Punktwerte, sogenannte Scores, mit deren Hilfe die Leberfunktion beziehungsweise die Leberzirrhose einem Schweregrad zugeordnet werden kann. Man unterteilt diese in die sogenannten Child-Pugh-Stadien: Es gibt drei Stadien, Child-Pugh A, B und C. Child-Pugh A bezeichnet eine leichte und Child-Pugh C eine sehr stark fortgeschrittene Leberzirrhose.1

Abbildung 6: Child-Pugh-Kriterien zur einheitlichen Bestimmung des Schweregrades einer Leberzirrhose.2

Mit der Diagnose eines bösartigen Tumors wie Leberkrebs  stellen sich sofort weitere Fragen: Wie weit fortgeschritten ist meine Erkrankung? Wie groß sind meine Heilungschancen? Und: Welche Therapie ist am besten für mich geeignet? Um das herauszufinden, folgen nun weitere Untersuchungen. Mit Hilfe der bildgebenden Verfahren konnte womöglich bereits festgestellt werden, ob es sich um einen oder mehrere Tumoren handelt, wo sie sich befinden, wie groß die Tumoren sind und ob sich bereits Fernmetastasen an anderen Stellen des Körpers gebildet haben. Außerdem konnte möglicherweise bereits festgestellt werden, ob der Tumor in wichtige Gefäße der Leber eingewachsen ist. Unter Umständen kann es sein, dass die Pfortader blockiert ist und/oder ein sogenannter Pfortader-Bluthochdruck besteht.

Die Leberfunktion kann durch den Tumor und die meist bestehende Leberzirrhose eingeschränkt sein. Aus diesem Grund muss auch die Leberfunktion bestimmt werden. Dies geschieht mit Hilfe von Bluttests und einer speziellen Untersuchung mittels Ultraschall. Daraus ergeben sich für jeden Patienten oder jede Patientin bestimmte errechnete Punktwerte, sogenannte Scores, mit deren Hilfe die Leberfunktion beziehungsweise die Leberzirrhose einem Schweregrad zugeordnet werden kann. Man unterteilt diese in die sogenannten Child-Pugh-Stadien: Es gibt drei Stadien, Child-Pugh A, B und C. Child-Pugh A bezeichnet eine leichte und Child-Pugh C eine sehr stark fortgeschrittene Leberzirrhose.1


Tabelle 1: Die TNM-Klassifikation1

TNM-Klassifikation1

Die meisten Krebserkrankungen kann man nach der sogenannten TNM-Klassifikation, auch TNM-System genannt, in Stadien einteilen. Damit lässt sich beschreiben, wie weit sich der primäre Tumor örtlich ausgebreitet hat, ob bereits umliegende Lymphknoten befallen sind und ob sich bereits Fernmetastasen in anderen Organen gebildet haben.  Die Buchstaben TNM stehen dabei für:

Auf der TNM-Klassifikation beruht auch die sogenannte UICC-Einteilung.2 UICC steht für Union Internationale Contre le Cancer. Sie teilt Krebs nach der TNM-Klassifikation in fünf Stadien ein. Dabei steht 0 für “kein Krebs nachweisbar” und IV für das am weitesten fortgeschrittene Stadium mit Metastasen in anderen Organen. Je höher das Stadium, desto ungünstiger ist in der Regel die Prognose.

BCLC-Klassifikation1

Die TNM-Klassifikation ist nicht für alle Krebsarten gleichermaßen gut geeignet, um das Stadium zu beschreiben. Je nach Krebsart sind außerdem noch weitere Informationen erforderlich, um den Krankheitsverlauf abschätzen zu können. So gibt es für unterschiedliche Krebsarten zusätzliche eigene Klassifikationssysteme, die auf die jeweilige Krebsart abgestimmt sind. Beim Leberkrebs ist das die sogenannte Barcelona Clinic Liver Cancer (BCLC)-Klassifikation.1,3 Sie schließt weitere Faktoren (Größe und Anzahl des Tumors / der Tumoren, ECOG Status, Leberfunktion) ein, um die Wahl der bestmöglichen Behandlung zu gewährleisten. Dabei geht es insbesondere um die Funktionsfähigkeit der Leber und den Allgemeinzustand der Patientin oder des Patienten. Kann etwa der Rest der Leber die Funktionen noch ausreichend übernehmen, nachdem ein Teil der Leber mit dem Tumor entfernt wurde? Oder ist der Körper vielleicht bereits zu geschwächt für eine Therapie?

In die BCLC-Klassifikation werden deshalb folgende Faktoren miteinbezogen:1

Anhand dieser Kriterien wird der Leberkrebs in eines von fünf BCLC-Stadien eingeteilt. Sie reichen von den frühesten Stadien 0 und A über das mittlere Stadium B und das fortgeschrittene Stadium C bis hin zu D, welches das Endstadium beschreibt und mit der schlechtesten Prognose einhergeht.

Was bedeutet “Endstadium”?

Je weiter fortgeschritten und je aggressiver die Erkrankung ist, desto schlechter sind in der Regel die Heilungschancen. Häufig hört man in diesem Zusammenhang den Begriff “Endstadium”. Als Endstadium bezeichnet man eine Krebserkrankung, die bereits so weit fortgeschritten ist, dass die Therapie nur noch darauf ausgerichtet ist, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität möglichst lange aufrecht zu erhalten.

Wichtig: Auch eine Krebserkrankung im Stadium IV muss nicht zwangsläufig das Endstadium sein, denn auch hier stehen oft noch mehrere Therapieoptionen zur Verfügung. Den Begriff Endstadium verwendet man erst

Den Begriff Endstadium verwendet man erst dann, wenn wirklich alle möglichen Behandlungsoptionen ausgeschöpft sind und keine Aussicht auf Heilung mehr besteht. Die Länge der Lebenserwartung mit einer Krebserkrankung im Endstadium ist individuell sehr unterschiedlich und hängt davon ab, wie schnell sich der Krebs entwickelt und welche lebenswichtigen Organe bereits von Metastasen befallen sind.

Quellen:

1 Leitlinienprogramm Onkologie. Patientenleitlinie Leberkrebs. 2021. Online unter: https://www.leitlinienprogramm-onkologie.de/fileadmin/user_upload/Downloads/Patientenleitlinien/Patientenleitlinie_Leberkrebs-1930022.pdf. (zuletzt abgerufen im August 2024)
2 DocCheck Flexion. Child-Pugh-Kriterien. Online unter: https://flexikon.doccheck.com/de/Child-Pugh-Kriterien (zuletzt abgerufen im September 2024)

3 Reig M et al. BCLC strategy for prognosis prediction and treatment recommendation: The 2022 update. J Hepatol. 2022;76(3):681-693. doi:10.1016/j.jhep.2021.11.018

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